Ihr Fahrzeug hat eine Panne und um es zu reparieren, kann Ihre Werkstatt Ihnen möglicherweise gebrauchte Teile anbieten. Diese Teile stammen aus Altfahrzeugzentren (VHU) und werden teilweise zur Reparatur von Autos verwendet, ohne dass dies einen großen Unterschied zu einem Originalteil darstellt, und das alles für einen geringeren Betrag.
Wie ist die aktuelle Gesetzgebung?
Seit 2018 schreibt die Verbraucherschutzordnung vor, dass Werkstätten verpflichtet sind, ihren Kunden neben Neuteilen auch Gebrauchtteile für die Reparatur ihres Autos anzubieten. Der Kunde muss die Wahl haben. Diese Preisunterschiede müssen auf der Website der Werkstatt, aber auch später schriftlich auf dem Werkstattkostenvoranschlag ersichtlich sein. Diese wiederverwendeten Teile finden Sie auch auf Websites wie Autoparts24, einem Marktplatz für gebrauchte Autoteile.
Es gibt keine Ausnahmen, dieses Gesetz betrifft alle Kfz-Profis, die Wartungs- oder Reparaturdienste und -leistungen erbringen. Auch wenn sie verpflichtet sind, ihren Kunden sogenannte Wiederverwendungsteile anzubieten, sind sie nicht verpflichtet, diese Teile anzunehmen. Sie können neue Teile anfordern. Der Fachmann muss daher jedem Kunden zwei unterschiedliche Angebote unterbreiten, eines mit den Preisen für wiederverwendete Teile und das andere mit Neuteilen.
Gilt diese Gesetzgebung für alle Teile?
Der Gesetzgeber erlaubt und verpflichtet dazu, den Besitzern von zu reparierenden Autos wiederverwendbare Teile anzubieten. Sie präzisiert aber auch, dass nicht alle Teile eines Fahrzeugs betroffen sind. Allerdings sind die sogenannten Verschleißteile, die Masseverbindungsteile sowie die Sicherheitsteile von diesem Gesetz ausgenommen. Bei Sicherheitsteilen ist das Risiko zu groß. So muss es sich bei den angebotenen Gebrauchtteilen um sogenannte Kreislaufwirtschafts-Autoteile handeln, also um aufbereitete oder recycelte Teile. Diese Terminologien bezeichnen Teile aus VHU-Zentren oder klassische Ersatzteile von einem anderen Fahrzeug in der Werkstatt, in der die Reparatur stattfindet. Der Mechaniker hat jedoch die Möglichkeit, den Verkauf eines wiederverwendeten Teils für ein Auto abzulehnen, wenn es seiner Meinung nach einen (oder mehrere) Fehler aufweist, die dem Kunden, der Verkehrssicherheit, der öffentlichen Gesundheit oder der Umwelt schaden könnten.
Welche Vorteile haben wiederverwendete Teile?
Das Verbraucherschutzgesetz ist klar und die Ziele dieses Gesetzes sind vielfältig, sowohl für die Benutzer als auch für die Umwelt. Das Hauptziel dieser Gesetzgebung ist es, die Kosten für die Reparatur eines Autos zu senken, da wiederverwendete Teile 30 bis 40 % weniger kosten als neue Teile. Zweites Ziel: Besserer Umweltschutz durch Recycling von Altteilen zur Herstellung von Ersatzteilen. Dieser Prozess ist weniger umweltbelastend als die komplette Herstellung eines Neuteils. Jeder Kfz-Profi ist daher verpflichtet, seinen Kunden übersichtlich und präzise die Auswahl zwischen Neu- und Gebrauchtteilen für die Reparatur seines Fahrzeugs anzubieten. Zögern Sie nicht, Ihre Rechte durchzusetzen.